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Sunday, August 16, 2020

Illegaler Sperrmüll oft mit umweltschädlichen Stoffen - Süddeutsche Zeitung

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Hamburg (dpa/lno) - In Flensburg haben sich illegale Müllablagerungen zu Beginn der Corona-Pandemie gegenüber dem Vorjahr fast verdoppelt. Demnach wurden zwischen März und April insgesamt 138 Fälle registriert, im Vergleichszeitraum 2019 waren es lediglich 76, wie die Stadt auf Nachfrage mitteilte. Der größte Teil davon sei Sperrmüll.

Auch im Vergleich der Zeiträume Januar bis Juli zählte Flensburg dieses Jahr deutlich mehr illegalen Müll auf den Straßen als im Vorjahr. Insgesamt wurden demnach 465 illegale Müllablagerungen gezählt, im Jahr davor waren es 350 Fälle, wie es hieß.

Besonders häufig stellen die Menschen in Flensburg demnach alte Sitz- und Schlafmöbel sowie Schrankteile in der Öffentlichkeit ab. "Allerdings werden vermehrt auch Kühlschränke entsorgt, obwohl diese für die Umwelt schädliche Kühlflüssigkeiten enthalten", heißt es. Auch Altkleider fänden sich oft unter dem entsorgten Material.

Ähnlich verhält es sich in der Landeshauptstadt Kiel. Hier wurden zwischen dem 1. Januar und dem 30. Juni insgesamt 1612 Fälle von illegalem Müll gemeldet, darunter auch Sperrmüll. Im Vergleichszeitraum 2019 waren es noch 1220, wie die Stadt mitteilte. Einen Zusammenhang mit der Corona-Pandemie schließt die Stadt zumindest beim Sperrmüll nicht aus. "Nach einer durch Corona verursachten Phase, in der wir keine Sperrmülltermine vereinbart haben, stiegen die Terminvergaben an, so dass es zurzeit zu längeren Wartezeiten auf einen Termin kommt", erklärte die Stadt. Illegal abgeladener Sperrmüll könne daher möglicherweise der Corona-Zeit zugerechnet werden. "Einen direkten Zusammenhang können wir aber weder bestätigen noch dementieren."

Einen leichten Anstieg von verbotenen Müllablagerungen registrierte der Kreis Rendsburg-Eckernförde mit 72 Fällen in den ersten beiden Quartalen. In den Vergleichsquartalen des Vorjahres waren es 65. In jedem fünften Fall befanden sich umweltschädliche Substanzen wie Mineralwolle und asbesthaltige Produkte in dem weggeworfenen Material, hieß es.

Etwa gleichbleibend hoch ist die Zahl des illegal abgeladenen Sperrmülls im Kreis Plön. "Auffallend häufig werden Autoreifen und Bauschutt entsorgt", hieß es. In jeder zweiten Ablagerung seien umweltschädliche Stoffe vorhanden, die dann auf Kosten der Öffentlichkeit entsorgt werden müssten. Insgesamt zählte der Kreis im ersten Halbjahr allerdings nur sieben Ablagerungen. In den Vorjahren seien es jeweils zwischen zehn und 20 pro Jahr gewesen.

Der Kreis Herzogtum Lauenburg hat es nach eigenen Angaben bei illegalem Abfall besonders häufig mit Altreifen, Asbestabfällen, Renovierungsabfällen und Sperrmüll zu tun. Etwa 160 Fälle seien es bis Ende Juli gewesen und damit ähnlich viele wie im Vergleichszeitraum 2019.

Die Stadt Lübeck zählte bis Ende Juli 263 illegale Sperrmüll-Ablagerungen. Im vergangenen Jahr waren es bis Mitte August 418 Stück, wie Cornelia Tews von den Entsorgungsbetrieben Lübeck mitteilte. Anders als in Kiel sei die Sperrmüllabfuhr in Lübeck auch während der Corona-Krise zu keinem Zeitpunkt unterbrochen gewesen. Tews hat eine andere Erklärung für illegal abgeladenen Sperrmüll. "Es gibt Menschen, die sind sehr bequem - einfach weg damit, die Kommune wird es schon richten", sagte sie.




August 16, 2020 at 03:05PM
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