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Sunday, August 9, 2020

Die allermeisten Dreisambesucher lassen den Abfall nicht einfach liegen - Leserbriefe Freiburg - Badische Zeitung

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Zur Berichterstattung über die zunehmende Müllproblematik, unter anderem in den Texten "Nicht mehr corona-konform" (BZ vom 14. Juli), "Müllhalden mitten in der Stadt" (BZ vom 28. Juli) und "Ich habe keine Lösung" (Interview mit dem ASF-Chef Michael Broglin, 1. August).
In den langen Wochen der Corona-Pandemie, in der die Kinder nicht in die Kita oder den Kindergarten konnten, war die Dreisam ein Ventil für gestresste Familien. Hier konnte "gechillt" oder "gepicknickt" und gespielt werden.

Aber wo gegrillt wird, fällt auch Abfall an. Doch anders als an den Hotspots in der Innenstadt, lassen die allermeisten Dreisambesucher den Abfall nicht einfach liegen, sondern sammeln alles in Abfallsäcke und bringen diese zusammen mit Pizzakartons und leeren Flaschen zum nächsten Mülleimer.

Doch der ist meist bereits voll, oder die Einwurf-Öffnung ist so klein, dass weder der Pizzakarton noch der Einweggrill oder gar ein Müllsack eingeworfen werden kann. Der geplagte Familienvater stellt dann eben sein "Gepäck" neben den Eimer. Doch nachts kommen Fuchs und Rabe, zerlegen die Säcke und verteilen den Inhalt auf der Wiese. Der Höllentäler oder ein kräftiger Gewitterwind erledigen den Rest, sie blasen die Plastiktüten über das Gelände und in den Fluss. Die Dreisam entsorgt dann alles Richtung Nordsee.

Und die Zuständigen sagen einfach: "Wir haben keine Lösung!". Allerdings hatten vor einiger Zeit einige Freiburger in München gesehen, wie dort das Müllproblem an der Isar gelöst wird: Treu dem Slogan "Jo, mir san mir" und "Dös basst scho" werden dort einfach in den Sommermonaten neben die Mülleimer laufstallgroße Gitterboxen gestellt, und: "Guat is!". Doch bei Freiburgs Zuständigen stieß diese Lösung auf Ablehnung. Entweder sind Gitterboxen zu billig (finanziell oder in der Ausführung), oder Ideen aus Bayern sind hier im Ländle einfach unerwünscht.


In Freiburg herrscht natürlich ein anderer Stil. Da tun’s keine Mülleimer aus Blech und eine Gitterbox vom Baumarkt, da muss es schon ein Designerstück aus Edelstahl, möglichst mit Solarpanel und integrierter KI, sein. Ob da ein Pizzakarton hineinpasst, ist dann zweitrangig, und ob das Teil dann etwas teurer ist, sowieso.

So wird dann der Müll an der Dreisam weiterhin unter großem Personalaufwand eingesammelt werden. Es sei denn, von den 100 in der BZ angekündigten neuen Mülleimern kommen ein paar "funktionelle" auch an die Dreisam. Die müssten dann aber nicht unbedingt 1100 Euro pro Stück (plus Fundament) kosten.

Ein paar Gitterboxen zu 60 Euro pro Stück täten’s auch.

Lothar Mülhaupt, Freiburg




August 10, 2020 at 03:09AM
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Abfall

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