
Es wird doch keine Abfallverwertungsanlage in Oberdieten geben: Der Interessent, die Entsorgungsfirma Knettenbrech+Gurdulic (K+G), hat sein Angebot zurückgezogen und damit auf die heftigen Proteste im Dorf reagiert. Das hat der Breidenbacher Bürgermeister Christoph Felkl (SPD) mitgeteilt.
Die Firma plante in dem Gewerbegebiet im Gebiet „Auf dem Eberbach“ am Ortsrand den Kauf von nebeneinanderliegenden, insgesamt rund 15.000 Quadratmeter großen Grundstücken, um dort Abfall zu lagern und umzuschlagen sowie einen Wertstoffhof zu betreiben.
K+G entsorgt den Müll zahlreicher Haushalte im Kreis und will nach eigener Aussage auch verstärkt Gewerbekunden in der Region gewinnen. Das Bekanntwerden der Pläne hatte heftigen Protest im Dorf ausgelöst. Anwohner fürchteten verstärkte Belästigungen durch Gerüche und Lärm.
K+G wiederum hatte betont, sämtliche Richtwerte würden eingehalten werden – das wäre auch eine Voraussetzung für eine Genehmigung durch das Regierungspräsidium.
Gerüchte um Bürgermeister
In der Gemeindevertretung war dann eine Entscheidung vertagt worden. Zunächst solle eine Bürgerversammlung stattfinden. Diese bleibt auch terminiert. Denn: Christoph Felkl verweist auf verschiedene Gerüchte, die in den vergangenen Wochen in Umlauf gebracht worden seien – etwa, dass er eine berufliche Zukunft bei K+G habe und deshalb den Grundstücksverkauf vorantreibe.
„Wir wollen sagen, wie es wirklich ist“, erklärte Felkl. Deshalb würden sowohl er als auch K+G-Geschäftsführer Christian Meret Fragen beantworten. „Wir wollen Informationen sachlich austauschen“, sagte der Bürgermeister.
Vergangene Woche war bekanntgeworden, dass auch Frank Luckenbach Interesse an der Fläche hat. Er ist Geschäftsführer des Solarzentrums Mittelhessen. Das Unternehmen befindet sich ebenfalls im Gewerbepark.
Preis war noch nicht fix
Luckenbach plant auf dem Grundstück den Bau eines Solarparks. Bei einem Verkaufspreis von 18 Euro je Quadratmeter lasse sich eine solche Anlage aber nicht wirtschaftlich betreiben, sagte Luckenbach. Deshalb solle eine Alternativfläche gesucht werden.
Die 18 Euro sind jener Preis, den die Gemeindeverwaltung im Falle eines Verkaufs an den Abfallentsorger vorgeschlagen hatte. Auch darüber war noch nicht im Parlament abgestimmt worden. Üblich ist im Gewerbegebiet ein Quadratmeterpreis von 28 Euro.
Die Verwaltung hatte den Rabatt unter anderem damit begründet, dass die erwarteten steigenden Kosten für den Betrieb der eigenen Astschnitt-Deponie wegfallen, wenn K+G in Oberdieten bauen würde.
Christoph Felkl verwies auf ein erstes „Sondierungsgespräch“ mit Frank Luckenbach, das weitere Vorgehen werde mit den Fraktionen der Gemeindevertretung besprochen. „Dafür werden wir uns so viel Zeit nehmen, wie wir brauchen.“
Von Mark Adel
July 16, 2020 at 04:55PM
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Nach BürgerprotestAus für Abfall-Lager in Oberdieten - Oberhessische Presse
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